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Von der Selbstversorgung zum Demeterhof 

Von Hildegard Backhaus Vink

Am Rande des Dorfes Bottenwil ziehen sich an einem langen, geschlängelten Weg zahlreiche Weiden bis zum Wald hin. Einzelne Höfe wechseln sich in Abständen mit grossen Wohnhäusern ab. Hier ist Sabine Uehlinger mit ihrer Familie zu Hause und bewirtschaftet den Ankenlandhof mit Rindern und Geissen. 

Es fing alles mit der Idee der Selbstversorgung an: Sabine Uehlinger und ihr Mann Jan Bachmann wollten in das ländlich gelegene Haus ihrer Grosstante in Bottenwil einziehen und dort eine Selbstversorger-Wirtschaft für ihre Familie aufbauen. Kennengelernt hatten sich die ausgebildete Betreuerin und der Elektriker in Basel. Kurze Zeit später waren sie gemeinsam nach Nicaragua gegangen, um dort in einem Kinderbetreuungsprojekt mitzuarbeiten.

Nach ihrer Rückkehr war für sie klar, dass sie aufs Land ziehen und sich dort selbst versorgen wollten. Es folgten Etappen auf verschiedenen Demeter- und Biohöfen, darunter auch solidarische Landwirtschaft, sowie zwei Alpsommer. Sabine Uehlinger absolvierte eine Bäuerinnen-Ausbildung. Nach einigen Jahren waren die beiden Quereinsteiger – mittlerweile mit zwei Kindern – in die Landwirtschaft hineingewachsen und auf der Suche nach einer passenden Liegenschaft, wo sie ihren Selbstversorger- Traum verwirklichen konnten.

Auf dem Ankenlandhof
«Bei meiner Grosstante konnten wir letztendlich doch nicht einziehen», erzählt Sabine Uehlinger am Küchentisch im 100 Jahr alten Ankenlandhof. «Aber in der unmittelbaren Nachbarschaft fanden wir hier eine Unterkunft.» Auf dem Hof, damals eine konventionelle Landwirtschaft mit Rinderzucht, war der Wohnteil frei geworden. Der Bauer betrieb den Hof von ausserhalb. Sabine Uehlinger half auf dem Ankenlandhof nach Bedarf mit, mindestens jedoch einen Tag pro Woche. Jan Bachmann ging weiterhin seiner Tätigkeit als Elektriker nach und setzte sich als Handwerker auf dem Hof ein. Als Gegenleistung konnte die Familie beinahe gratis wohnen. Ihr Wunsch war, den Hof eines Tages zu übernehmen.

Der Traum vom eigenen Hof 
Nach drei Jahren ging der Landwirt in Pension und bot Sabine Uehlinger und Jan Bachmann tatsächlich den Hof an. «Für uns war das ein lang ersehnter Traum», erzählt Sabine Uehlinger weiter, «aber dennoch hatten wir grossen Respekt vor der Hofübernahme. » Nach einem längeren Prozess der Übergabe war es endlich soweit: Seit Januar sind Sabine Uehlinger und Jan Bachmann Besitzer der Ankenlandhofs. «Wir sind sehr dankbar, dass die Freie Gemeinschaftsbank uns die Hofübernahme ermöglicht und uns bei diesem Schritt begleitet hat», sagt Sabine Uehlinger. «Wir haben uns besonders über die wertschätzende Beziehung auf Augenhöhe gefreut. Wir standen als Menschen mit unserem Projekt im Mittelpunkt und haben gemeinsam mit der Kreditberaterin Juliane Schöll eine Lösung zur Finanzierung entwickelt.»

Umstellung auf Demeter
Von Anfang an war für Sabine Uehlinger klar, dass sie den Hof auf biologisch-dynamische Landwirtschaft umstellen wollte. Sie besuchte einen viertägigen Demeter-Umstellungskurs und ist seitdem fasziniert von den biologisch-dynamischen Präparaten, mit denen sie den Boden anreichert. «Man steht in Kontakt mit dem Ganzen », begeistert sie sich. «Der Hof bildet einen Kreislauf und ich stelle bereits einige Substanzen selbst her.» Vier Jahre wird es dauern, bis sie das endgültige Demeter Label erhält. Die robusten Rinder mit den imposanten, weit ausladenden Hörnern hat Sabine Uehlinger behalten, «obwohl ich ursprünglich Vegetarierin war», lacht sie. Die sechs Mutterkühe mit je einem Kalb werden 20 Monate gehalten, bis sie auf dem Hof geschlachtet werden. «Ich liebe meine Tiere», sagt Sabine Uehlinger, «aber der Tod gehört zum Leben dazu.» «Wir versuchen, den Stress bei der Tötung zu minimieren,» fährt sie fort. «Wenn eine Schlachtung ansteht, wird mindestens eine Woche vorher die Plattform für den Bolzenschuss auf den Hof gestellt, so dass die Tiere sich an sie gewöhnen können, und mithilfe eines Bolzenimitats werden wir das Tier desensibilisieren.» Neben der Rinderhaltung hat Sabine Uehlinger drei Geissen mit Jungtieren, die Hecken und Weiden pflegen.

Jeden Tag lernen
Wir laufen den asphaltierten Weg hinauf, der sich den Hügel entlangschlängelt, links von uns Wald und Ökowiesen, rechts ausgedehnte Weideflächen mit einzelnen Obstbäumen und Sträuchern, die teils steil über die Hügel herabfallen – alles im Besitz des Ankenlandhofs. Wir treffen auf die drei Geissen mit ihren Jungtieren, die erwartungsvoll-neugierig Sabine Uehlinger entgegenspringen. Neben der Viehhaltung kümmert sich Sabine Uehlinger um den Gemüse- und Obstanbau für den eigenen Verbrauch und die Direktvermarktung der Fleischprodukte. Das Fleisch gibt sie zum Zerlegen und Verpacken an die lokale Metzgerei, die ihr die Mischpakte für den Direktverkauf zusammenstellt. Wurstwaren und Trockenfleisch werden von einem Biofleischverarbeiter weiter veredelt. «Auf einem Hof kann man jeden Tag etwas lernen», ist Sabine Uehlinger überzeugt. Sie muss immer wieder viele Entscheide treffen: Wann sollen die Rinder auf welche Weide? Wann soll das Heu geschnitten werden? «Wenn man angestellt ist, hat man manchmal Arbeit, die einem nicht gefällt, aber jetzt habe ich die volle Verantwortung», meint sie zum Abschied. «Es gibt immer wieder Fragen, vor denen ich stehe, und Dinge, die ich zum ersten Mal tue. Es ist ein Weg.»

Erklärt: Ankenlandhof

Der Ankenlandhof von Sabine Uehlinger und Jan Bachmann umfasst 8,77 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 40 Prozent Biodiversitätsförderflächen und 0,5 Hektaren Wald. Das Wasser stammt aus einer eigenen Quelle. Auf dem Hof werden sechs Salers-Kühe mit Kälbern und drei Burengeissen mit Jungtieren gehalten. Von April bis November lebt die Rinderherde auf der Weide, im Winter im geräumigen Stall ohne Anbindung. Die Tiere werden auf dem Hof schonend geschlachtet. Für den Eigenbedarf wird Gemüse und Obst angebaut. In erster Linie bewirtschaftet Sabine Uehlinger allein den Hof: Sie kümmert sich um die Tiere, das Gemüse und die Hochstammobstbäume, die Präparateherstellung und -anwendung sowie die Futtergewinnung. Jan Bachmann arbeitet als Elektriker und ist für die handwerklichen Arbeiten auf dem Hof zuständig. Er hilft bei der Präparateherstellung und in Stosszeiten mit. Der Hof ist in Umstellung auf Demeter Landwirtschaft und produziert Frischfleisch, Trockenfleisch und Wurst, die von Sabine Uehlinger direkt vermarktet werden.

Der Ankenlandhof von Sabine Uehlinger und Jan Bachmann umfasst 8,77 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 40 Prozent Biodiversitätsförderflächen und 0,5 Hektaren Wald. Das Wasser stammt aus einer eigenen Quelle. Auf dem Hof werden sechs Salers-Kühe mit Kälbern und drei Burengeissen mit Jungtieren gehalten. Von April bis November lebt die Rinderherde auf der Weide, im Winter im geräumigen Stall ohne Anbindung. Die Tiere werden auf dem Hof schonend geschlachtet. Für den Eigenbedarf wird Gemüse und Obst angebaut. In erster Linie bewirtschaftet Sabine Uehlinger allein den Hof: Sie kümmert sich um die Tiere, das Gemüse und die Hochstammobstbäume, die Präparateherstellung und -anwendung sowie die Futtergewinnung. Jan Bachmann arbeitet als Elektriker und ist für die handwerklichen Arbeiten auf dem Hof zuständig. Er hilft bei der Präparateherstellung und in Stosszeiten mit. Der Hof ist in Umstellung auf Demeter Landwirtschaft und produziert Frischfleisch, Trockenfleisch und Wurst, die von Sabine Uehlinger direkt vermarktet werden.