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E-Banking

gebana – Dort investieren, wo sich sonst keiner traut

Von Sandra Dütschler, gebana

Gebana? Kommt von GE-rechte BANA-ne. Was heute das grösste Fairtrade-Unternehmen der Schweiz ist, hat seine Ursprünge in den frühen 1970er Jahren.

Damals mischten die «Bananenfrauen» die Einkaufsstrassen mit der Frage auf: «Warum sind Bananen billiger als Äpfel?» und machten damit auf die miserablen Arbeitsbedingungen in den Bananenplantagen Zentralamerikas aufmerksam. Die Frauen gelten heute als Pionierbewegung des fairen Handels in der Schweiz.

Die gebana heute
An diesen Impuls knüpft die gebana AG von heute an. Einerseits tragen wir viele Gedanken, die die Bananenfrauen entwickelten, bis heute weiter. «Fairer Handel ist kein Zustand, es ist ein Prozess ständiger Verbesserung», ist ein Satz von «Bananenfrau» Ursula Brunner, den wir uns bis heute zu Herzen nehmen. Er bedeutet: sich nicht ausruhen auf den Lorbeeren, fairer geht immer. Andererseits gilt gebana als Pionierin im Aufbau von Wertschöpfungsketten an Orten, wo sich sonst keiner hintraut.

… in Brasilien
Unsere Tochterfirma gebana Brasil produziert zum Beispiel in Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Familienbetrieben Bio-Soja in Südbrasilien. Das ist eine grosse Herausforderung in einem Umfeld, wo sonst die Mähdrescher im Dutzend über Grossgrundbesitz walzen und genveränderte Pflanzen mähen. So hat gebana Brasil in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit Universitäten und Maschinenbaufirmen mechanische Unkrauthacken entwickelt, die den Anbau ohne chemisch-synthetischen Unkrautvertilger rentabel machen und die Zukunft des Bio-Sojaanbaus sichern sollen.

… in Westafrika
Unsere drei Tochterunternehmen produzieren in Burkina Faso, Benin und Togo Cashewnüsse, getrocknete Mango, getrocknete Ananas, Kakao und Soja. Alle drei Länder landen in den Rankings der Weltbank für gute Wirtschaftsstandorte jeweils weit hinten: grosse Mängel bei Infrastruktur und Bildung, aber auch Faktoren wie Korruption machen das Wirtschaften in diesen Ländern enorm schwierig.

Vertrauen und Mut
Mit unseren Investitionen verpflichten wir uns nicht nur langfristig, wir gehen auch Risiken ein. Warum tun wir das? Weil Entwicklung langfristig geschieht und wir glauben, dass für echte Entwicklung Vertrauen, Mut und Geduld nötig sind.

Neben den Risiken ist es die direkte Verbindung vom Bauern zum Konsumenten, die die gebana einzigartig macht: Dadurch, dass wir selber mit Unternehmen vor Ort sind, stehen wir mit den Bauern am Beginn der Wertschöpfungskette in Kontakt – und dank des Vertriebs via Online-Shop auch mit den Konsumenten am anderen Ende. Wir liefern also direkt vom Bauern zum Kunden ohne Zwischenhandel– wir nennen das Konzept auch «weltweit ab Hof».

Plattform Marktzugang
Das Know-how, das sich unser Team über die gesamte Lieferkette hinweg über die Jahre aufgebaut hat, stellen wir seit Mai 2016 auf der eigens entwickelten Plattform Marktzugang zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit NGOs, Handelspartnern und Start-ups werden Produzentengruppen beim ersten oder bei weiteren Exporten, aber auch bei der Produktentwicklung unterstützt. Ziel ist es, per Crowd-Ordering eine Mindestmenge an Vorbestellungen zu generieren, so dass sich ein Export lohnt. Die Unterstützer erleben dabei ganz nah mit, wie ihr Produkt entsteht. Exportiert wird manchmal erst Monate nach der Vorbestellung und gerade bei ersten Lieferungen ist das Produkt oft noch nicht perfekt. Hier ermöglichen wir den Konsumenten, zumindest einen Teil des oben erwähnten Risikos mitzutragen und damit wiederum etwas zu ermöglichen.

Solidarität in der Krise
Eine wichtige Phase für die Entwicklung der gebana war die Krise 2009/2010. Der erste Hammerschlag waren Rückstände des Pestizids Endosulfan in der gesamten Bio-Sojaernte in Brasilien. Die Spuren gelangten ohne Verschulden der Bauern über Umwelteinwirkungen in die Soja. Diese verlor damit massiv an Wert, der Verkauf wurde verzögert, und unsere Tochterfirma gebana Brasil stand vor dem Ende. Hinzu kamen im Handel die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise. Die Verkäufe brachen komplett ein. Zusätzlich mussten wir mit Restriktionen bei der Kreditvergabe kämpfen. All diese Effekte zusammen trieben gebana an den Abgrund.

Wir haben damals überlebt, weil wir von unterschiedlicher Seite Unterstützung erfuhren: Grosshandelskunden waren kulant, Konsumenten wurden zu Investoren und Mitarbeitende verliessen das sinkende Schiff nicht. Dabei ging es bei dieser Solidarität nicht einfach um das Bedürfnis nach „gutem Gewissen“, sondern darum, dass die Firmen und Menschen das, was wir bis dahin aufgebaut hatten, erhalten wollten.

Für ihren Einsatz sind wir allen Beteiligten sehr dankbar, insbesondere auch der Freien Gemeinschaftsbank, die uns mit einem Kredit und mit Treuhanddarlehen geholfen hat. So kann die gebana hoffungsvoll in die Zukunft blicken.

So arbeitet die gebana:

● Die gebana schliesst Verträge mit den Bauernfamilien ab und bezahlt ihnen einen korrekten Preis, berät sie im Bioanbau und organisiert die Zertifizierungen.

● Die gebana verarbeitet die Produkte möglichst lokal und schafft dadurch Arbeitsplätze.

● Die gebana investiert in den Ursprungsländern.

● Durch die Herstellung einer direkten Verbindung zwischen Produzenten und Konsumenten wird der Zwischenhandel, wo immer möglich, ausgeschaltet. Darum sind die Produkte sehr frisch und trotz höchsten Standards dennoch bezahlbar.

● Die Verkaufseinheiten sind grösser als im Detailhandel üblich, denn die gebana belässt die Produkte möglichst so, wie sie im Ursprungsland abgepackt werden. Dies spart zusätzliche Transporte und Verpackungsmaterial.

● Online-Verkauf über die Webseite www.gebana.com